Wie sie negative Effekte auf das SEO-Ranking beim Relaunch ihres Onlineshops vermeiden. Mit praktischer SEO-Checkliste!

SEO-Check: Was sie vor Go-Live ihres Onlineshops beachten sollten.

Vor den Go-Live eines neuen Onlineshops gibt es einige Dinge zu beachten. In meinem Beitrag über Cut-Over Planung bei Shop-Projekten hatte ich bereits über die Notwendigkeit einer guten Planung von Live-Gängen geschrieben. Zu den wichtigen Maßnahmen dabei zählen die Anforderungen an die Suchmaschinenoptimierung (SEO) ihres Onlineshops.

Das Ranking ihres Onlineshops ist für viele Onlinehändler ein entscheidender und kritischer Faktor ihres Geschäftserfolges. Für manche Händler ist es die wichtigste Quelle ihres Online-Traffics in deren Optimierung sie bereits viel Zeit und Geld investiert haben.

Wenn sie die Punkte der folgenden SEO-Checklisten vor Go-Live ihres Onlineshops beachten, können sie das Risiko von Ranking-Verlusten beim Relaunch ihres neuen Onlineshops vermeiden.

Go-Live Vorbereitung und SEO

Vor Go-Live sollten sie innerhalb eines Cut-Over Projekts die SEO-Anforderungen bereits in der Planungsphase bedenken. Die darau folgenden Maßnahmen können zwischen technischen und redaktionellen Tasks unterschieden werden.

Einige Aufgaben, insbesondere Aufgaben des technischen SEO, können innerhalb des Relaunch-Projektes vor Go-Live eingetaktet werden. Andere Aufgaben sollten unmittelbar zum Go-Live ausgeführt werden. Sehen sie die Phasen eines Cut-Over Vorgehensmodells in diesem Blog-Beitrag.

SEO-Checkliste

In diesem Blogbeitrag stelle ich ihnen zwei praktische SEO-Checklisten zur Verfügung. Zum einen eine technische SEO-Checkliste zur Unterstützung ihres Technik-Teams. Zum zweiten eine redaktionelle SEO-Checkliste für ihr Marketing und Shopmanagement.

Die SEO-Checklisten können ihre Teams dabei unterstützen, keine wichtigen Aufgaben vor Go-Live ihres Onlineshops zu vergessen. Die SEO-Checklisten stehen auch als PDFs zum kostenlosen Download für sie bereit!

SEO-Check

In den meisten Fällen liefern die Marketing-Agenturen den Input für SEO-Maßnahmen, um die SEO-Relevanz des Onlineshops nach dem Relaunch zu erhalten (oder zu steigern).

Zu den technischen Maßnahmen gehören dabei z.B. der Aufbau der URL-Struktur, Optimierung von Ladezeiten und Lade-Reihenfolge, Bereitstellen einer XML-Sitemap, usw.. Zu den redaktionellen Maßnahmen gehören vor allem der Content, also vor allem die Texte. Aber auch das Anreichern mit Meta-Tags, die Vergabe von H1, H2-Überschriften, Vermeidung von Duplicate Content.


Redaktionelle SEO-Checkliste

Texte/Inhalte der Startseite sind vollständig, strukturiert und enthalten Keyword(s). Die Startseite enthält im Browsertab den Seitennamen sowie eine kurze Beschreibung. Texte/Inhalte der Kategorieseiten sind vollständig, strukturiert und enthalten Keyword(s). Texte/Inhalte aller Produktdetailseiten sind vollständig und enthalten Keywords. Produktbeschreibungen sind einzigartig, gut strukturiert und relevant. URLs aller Seiten sind suchmaschinenfreundlich (sprechende URL, strukturiert, relevante Keywords). Seitentitel sind vorhanden (max. 70 Zeichen, mindestens ein relevantes Keyword). Alle Unterseiten enthalten eine individuelle Seitenüberschrift (Seitennamen und kurze Beschreibung). Überschriften sind auf allen Seiten hierarchisch ausgezeichnet (von H1 bis H4). Die H1-Überschriften enthalten das wichtigste Keyword sowie Aussage über den Inhalt der Seite. Der Meta-Tag "description" ist für alle Seiten vorhanden und enthält wichtige Keywords. Alle Seiten wurde auf Broken Links und 404-Fehler geprüft. Dateinamen (z.B. Bilder) enthalten relevante Keywords. Alt-Tags für Medien (z.B. Bilder) sind gepflegt. Duplicate Content wird vermieden (jede Unterseite ist nur über genau eine URL erreichbar). Ggf. sind Canonical-Tags gesetzt. URLs sind klein und ohne Sonderzeichen geschrieben. Der Onlineshop ist durch interne Verlinkungen strukturiert (z.B. Themen-Blog). Möglichst alle im Content enthaltenen Backlinks bleiben erhalten. Die Contentqualität und Contentmenge bleiben erhalten.

Die redaktionelle SEO-Checkliste kann von Shopmanagern bzw. dem Marketing-Team genutzt werden. Dagegen ist die technische SEO-Checkliste für das Entwickler-Team bzw. die mit der Umsetzung beauftragte Agentur nützlich.

Die technischen SEO-relevanten Maßnahmen sollten sie bereits in der Implementierungsphase umgesetzt haben. Hier ist also im Prinzip nur noch ein Check notwendig!


Technische SEO-Checkliste

Performance, Ladezeiten und -reihenfolge sind geprüft und optimiert (Google Lighthouse-Test). Crawlbarkeit: Der Webshops kann von Suchmaschinen gecrawlt werden. Bilder sind komprimiert, JavaScript-Dateien sind verkleinert. HTTPS wird verwendet, das SSL-Zertifikat ist aktuell. Der Onlineshop ist mit der Google Search Console getestet. 301-Weiterleitungen sind eingerichtet: Alle alten SEO URLs werden auf neue URLs umgeleitet. URL-Parameter werden vermieden bzw. werden diese nur sparsam genutzt. Links zur Startseite verweisen direkt auf die Domain (nicht auf index.php, etc.) Die Robots.txt Datei ist vorhanden und schließt nur notwendige Seiten von der Indexierung aus. Die Robots.txt ist richtig konfiguriert und wurde mit Google Search Console geprüft. Ein Favicon ist vorhanden und im Quelltext absolut angegeben (also auch für Subseiten verfügbar). Eine XML-Sitemap wurde korrekt erstellt und in den Webmaster-Tools eingereicht. Die XML-Sitemap wurde an der entsprechenden Stelle abgelegt und lokalisiert, ist aufrufbar und valide. Die XML-Sitemap aktualisiert sich automatisch beim Hinzufügen oder Entfernen von Seiten. Ist eine Seite zusätzlich über weitere URLs aufrufbar, so sind Canonical-Tags gesetzt. Bei URLs werden Großbuchstaben automatisch in Kleinbuchstaben umgewandelt. Die Serverantwortcodes sind korrekt (z.B. 200, 404, 301).

URLs und Redirects

Eine der wichtigsten SEO-Maßnahme in fast allen Shop-Relaunch Projekten ist das Einrichten von Redirects.

Redirects oder URL-Weiterleitungen (englisch redirect, also eigentlich Umleitung) werden dazu verwendet, den Aufruf einer URL zu einer anderen URL zu führen. Die Einrichtung von Redirects kann nützlich sein um Besucher einer veralteten URL nicht ins Leere laufen zu lassen. Dabei werden SEO-relevante Ranking-Signale der alten URL auf die neue URL übertragen.

Beim Umstieg vom alten auf ein neues Shopsystem können nicht immer alle URLs der Unterseiten beibehalten werden. Diese Deeplinks, insbesondere Links auf bestimmte Produktdetailseiten können aber sehr wichtig sein. Insbesondere, wenn die Deeplinks bereits ein relevantes SEO-Ranking erreicht haben. Sie sollten diese Links aber auch weiterleiten, wenn sie Produkte direkt mit Ad-Kampagnen bewerben oder wenn Shopbesucher oder ihre Kunden sich bereits Lesezeichen gesetzt haben.

Nicht alle Shopsysteme ermöglichen eine komplette Freiheit bei der Erstellung einer (internationalen) URL-Struktur. Bei Shopify können Sie beispielsweise keine URL für eine Produktdetailseite nach dem Schema https://meinshop.de/meinprodukt nutzen. Vielmehr werden in ein Schema https://meinshop.de/products/meinprodukt gezwungen.

Damit all dies nicht verloren geht, müssen Redirects gesetzt werden. Dafür erstellt die Marketing-Agtentur oder das Marketing-Team zunächst eine Liste der relevanten URLs. Das Dev-Team richtet dann Redirects auf die neue Adresse ein.

Technisch gesehen, sollten Redirects als „echte“, also 301-Weiterleitungen eingerichtet werden. Durch diese Server-seitige Weiterleitung weiß Google, dass die alten Inhalte dauerhaft umgeleitet worden sind. Vermeiden Sie also Weiterleitungen per Javaskript, wie sie manche Shop-Plugins bereitstellen.


Fazit

SEO-Maßnahmen gehören zu den wichtigsten Maßnahmen, die sie beim Relaunch ihres Onlineshops beachten sollten.

Die beigefügten SEO-Checklisten unterstützen ihr Marketing-Team und ihr Projektmanagement dabei, keine Maßnahme zu übersehen. Dabei mag nicht jeder einzelne Punkt für jeden Onlinehändler die gleiche Relevanz aufweisen.

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Technische SEO-Checkliste für Entwickler als PDF